Jahresrückblick 2017

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Der obligatorische, völlig unpolitische und sehr persönliche Jahresrückblick am 31. Dezember ist mir inzwischen zu einer lieben Gewohnheit geworden. Es ist schön, das Jahr gemeinsam mit euch revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf die kommenden zwölf Monate zu wagen. Denn: 2017 hatte es in sich. Aber so richtig.

Der Rückblick

Januar ist seit einigen Jahren echt so’n Ding: gerade hat man Weihnachten, Silvester und jede Menge Familie verkraftet – schon hat das kleine Kind Geburtstag! Drei Jahre alt wurde mein Comicfigürchen, das Kind mit den strahlendsten Augen der Welt. Ein besonderer Tag! Zeitgleich nahm Ende Januar beziehungsweise im Laufe des Februar eine fixe Idee nach und nach Form an: ich führte erste Gespräche bezüglich meines eventuellen Buchprojekts – hielt das Ganze aber nach wie vor für einen großen Witz.

Mein Artikel hat es sogar aufs Deckblatt geschafft.

HELL YEAH WIE GEIL IST DAS DENN! https://t.co/UQmPv90b8D

Ex-Twitter, 13. März 2017

Überhaupt, der März! Er startete mit dem Icinga Camp Berlin, das eine absolut großartige Sache war – wie froh ich bin, dass ich auch 2018 wieder dabei sein werde! Eigentlich kann ich auch gar nicht fassen, dass es schon ein ganzes Jahr her ist, da ich an meinem Icinga Director-Artikel für die iX arbeitete… Ich nahm es als Herausforderung, gegen das damals überaus aktive Projekt sozusagen anzuschreiben, und die Veröffentlichung Mitte März war ein voller Erfolg. Doch viel Zeit zur Entspannung war mir nicht vergönnt: schon musste ich mein Köfferchen erneut packen, um am DFKI-Stand der letzten März-CeBIT in Hannover Präsenz zu zeigen. Während in der Arbeitszeit weiterhin Themen wie Icinga 2, Webhosting und Desaster Recovery dominierten, erstellte ich nach Feierabend Konzept und Gliederung für mein Buchbaby – so langsam dämmerte mir, dass die Sache wohl doch kein Witz war. Die finale Unterzeichnung des Vertrags erfolgte schließlich im Mai – womit ich nun Autorin beim Rheinwerk-Verlag bin. Yay 🎉

Der erste Schritt. Das erste “Mama”. Pah. Ein wirklicher Meilenstein ist, dass das Kind gerade in einen Gully kotzte statt ins Auto. 🎉

Ex-Twitter, 22. Mai 2017

Die Sommermonate standen ganz im Zeichen des lange ersehnten Urlaubs – zuvor musste jedoch bereits die erste Teilabgabe meines Buchs erfolgen, also hieß es: vor Abreise nochmal alles geben. Es begann sich ein nicht zu unterschätzendes Stress-Level einzustellen, und in gewisser Weise hat sich daran bis dato auch nicht viel geändert – und wenn, dann eher zum schlechteren…

See August, und mein Baby, meine süße K1, wurde zum Schulkind (und ja, ich war die Mutter, die heimlich in der Kirche heulte). Nein, Baby war sie auch vorher schon lange keines mehr, aber das hier, das war dann doch eine sehr neue Stufe – für sie, aber für mich mindestens genauso. Wir mussten uns da beide hineinfinden, und einfach war es nicht. Vier Wochen nach ihrer Einschulung feierte sie ihren sechsten Geburtstag, und ein so junges Kind, das so liest, so schreibt und (nicht nur) argumentativ so unendlich weit ist – das überrascht (und überfordert) mich doch immer mal wieder. Es ist wahnsinnig spannend mit zwei großen, cleveren Kindern; wenn es nach mir ginge, könnte die Zeit mit den beiden jetzt ein kleines bisschen stehenbleiben – wir haben einfach schrecklich viel Spaß zusammen 😍

*fuchtelt mit Zahnstocher* „Isch sterb dich mit ein Holz!“ K2 hat offenbar mehr Aggressionen als Deutschkenntnisse.

Ex-Twitter, 17. Juli 2017

Zur OSMC in Nürnberg habe ich einen eigenen Artikel verfasst; hier stellte ich mich meinen Dämonen, hier hielt ich meinen ersten Vortrag, und in gewisser Weise werde ich es vermutlich nie vergessen. Was jedoch an Zeit in die Vorbereitung des Vortrags floss, ging der Arbeit am Buch verloren, und gewissermaßen bestätigte sich, was ich befürchtet hatte: die Belastung war ganz enorm, das Tanzen auf zu vielen Hochzeiten zu fordernd. Seither schlage ich – wenn auch zugegebenermaßen schweren Herzens – weitere Anfragen aus, für den Moment zumindest. Wie sich das dann im kommenden Jahr entwickelt wird man sehen müssen…

„MAMA, HAST DU DIE CDS VORHER AUCH KOPIERT?!“ Warum ich bei der nächsten Leihmedienrückgabe den Automaten nutzen werde.

Ex-Twitter, 7. September 2017

2017 war ein durchgeknalltes Jahr. Ein abwechslungsreiches, wunderschönes – aber auch manisches. Es gab praktisch keine Graustufen, alles war entweder schwarz oder weiß. Ich sprang von „Don’t stop me now!“ zu “Summertime Sadness“ und zurück – und das ist unglaublich, so unglaublich kräftezehrend. Ich frage mich, ob ich einfach so bin und das akzeptieren muss – oder ist das Einstellungssache und mithin änderbar? Ich kann mich an kaum eine Zeit erinnern, die emotional so aufreibend gewesen wäre, eine Achterbahnfahrt. Ich lernte mich selbst neu kennen – und nicht alles, was ich dabei entdeckte, gefällt mir. Manches davon tut richtig weh. Mit manchem komme ich gar nicht gut klar. Und ich vermute, dass da 2018 noch einiges auf mich zukommen wird.

„Darf ich deine Haarbürste haben?“ „Ja. Aber nur, wenn du dich damit kämmen willst!“ Als Mutter wird man ja vorsichtig mit der Zeit.

Ex-Twitter, 13. Oktober 2017

Veränderungen – 2017 war definitiv das Jahr der Veränderungen. Eine sehr gravierende war, dass ich mich ab Februar auf 1000kcal pro Tag setzte. Ich kündigte das nicht groß an, im Grunde genommen erzählte ich es nicht einmal jemandem – aber ich zog es durch, auf diese zugegebenermaßen etwas radikale Weise gute 5½ Monate und ab dann in etwas gelockerter Form (in dieser Kompromisslosigkeit erkenne ich wieder das Thema schwarz-und-weiß, hmmm…). Ich setzte mich eingehend mit Lebensmitteln und deren Wertigkeiten auseinander, drehte noch ein wenig an der Sport-Schraube, schwenkte von meinem Garmin-Fitnesstracker zu Withings (bzw. jetzt Nokia – leider!). Ich wurde oft nach meinem Geheimrezept gefragt – nun, ich habe keins: Treppe statt Aufzug, zu Fuß statt Auto, Quark statt Brot. Das neue Jahr begrüße ich um knapp 20kg Körpergewicht leichter, und das macht mich weniger stolz als dass es mich beschämt. Ich bin auf Kleidergröße 36/38 runter, und in die dürfte ich zuletzt im Alter von etwa 20 Jahren gepasst haben (wenn überhaupt). Das ist ein bisschen wie Zeugenschutzprogramm: Leute, die mich länger nicht gesehen haben, laufen einfach an mir vorbei und erkennen mich nicht. Das ist lustig, aber auch verstörend, da ich mich selbst auf einem Urlaubsfoto („Wer ist die Frau da bei meinen Kindern?!“) nicht erkannte – das Bild, das ich von mir selbst im Kopf habe, ist im Moment relativ weit von der Realität entfernt. Wer bin ich, jetzt? Und wer will ich sein?

Ich dachte ja, in Sachen Rollenspiele überraschen mich die Kinder mit nix mehr. Aber heute spielen sie „Allergiker“ und „Veganer“ 😳

Ex-Twitter, 19. November 2017

Der Ausblick

2018 will ich das herausfinden – zumindest versuchen muss ich es. Mein Blog geht in 12. Jahr, und mein erstes Buchbaby wird erscheinen – allerdings werde ich sicher noch jede Menge Nerven lassen, ehe es schließlich soweit ist, und entschuldige mich schon jetzt für verbale Ausraster 😇 Ich will nach Hamburg, um ganz liebe Menschen zu treffen und Nachtaufnahmen von der Speicherstadt machen (hallo Steffen und Anne, hallo Bodo und Renée!). Sollte ich es 2018 auf den Roque Nublo schaffen, dann will ich zum Sonnenaufgang dort sein – und ebenfalls fotografieren, denn das macht mich glücklich wie sonst nichts. Ich erhoffe mir zumindest eine UrbEx-Tour im alten Stil (hallo Pascal, hallo Arndt!). Vor allem aber wünsche ich mir ganz viel echten Kontakt zu echten Menschen – auf Konferenzen, auf einen G&T, und es soll sogar vorkommen, dass man sich spontan mit Ex-Twitterern zum Pizzafuttern trifft… Ich hoffe auf Menschen, denen ernsthaft etwas an mir liegt; darauf, dass ich sie dann auch erkenne und von den übrigen zu unterscheiden lerne; und auf Austausch, der mir Weiterentwicklung möglich macht.

Rutscht gut, wo immer ihr auch rutschen mögt! Und 2018 schnappen wir uns dann alle an den Händen und starten durch. Aber so richtig – gemeinsam! Seid ihr dabei?

Silvester 2006 · 2007 · 2008 · 2009 · 2010 · 2011 · 2013 · 2015 · 2016 · 2012 & 2014 hat es nicht einmal für einen Jahresrückblick gereicht. Aus Gründen.

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