Zu zynisch.

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Nur zwei Möglichkeiten: verrückt werden oder sich auf einen Punkt an der Wand konzentrieren und es geschehen lassen.

Entscheidet man sich für letzteres, fallen einem seltsame Details auf. Die Plastikpflanzen, beispielsweise, und dass das Heizungsgebläse viel zu laut ist und viel zu störend.

Der wiederholte Versprecher beim Familiennamen auch, und dass ziemlich viele Leute den Kopf drehen, wenn die Tür sich leise öffnet.

Die welke Stelle am Schleierkraut, die so gar nicht gut ausschaut. Und die graue Plüschmaus an der Handtasche der links stehenden Dame.

Die eigenen Füße, die kälter werden und kälter, bis sie nur noch Schmerz sind, während man nachdenklich die fallenden Flocken beobachtet, den Kopf in einer Wolke und die Füße in einer Schneewehe. Man konzentriert sich auf seinen persönlichen „Punkt an der Wand“, nur um schlussendlich festzustellen, dass man auch den nicht versteht, und die Einsamkeit ist grenzenlos, die Leere allumfassend. Nun wird man doch verrückt.

Die Familie verlässt den Ort des Geschehens als letzte.

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