Arbeite ich produktiv?

Arbeite ich produktiv?

Diesen Beitrag schrieb ich 15 Jahre und 11 Monate zuvor; die nachfolgenden Ausführungen müssen heute weder genau so nach wie vor funktionieren, noch meiner heutigen Meinung entsprechen. Behalte das beim Lesen (und vor allem: beim Nachmachen!) bitte stets im Hinterkopf.

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Per SSH auf einem anderen Rechner eingeloggt, um administrativer Arbeit nachzugehen: Terminals, Browser, E-Mail-Client. Kurz irgendwelche Foren gechecked, ein hüpfendes ICQ-Fenster drängt sich in den Vordergrund und überlagert alle anderen. Ein Link, getickert von einem Kollegen über einen anderen IM, führt direkt zu Y**t*b*, und in den folgenden zwei Minuten wird ein Video abgespielt, in dem ein kreischendes Kleinkind auf seine hilflose Mutter eindrischt, während die erfahrene Pädagogin wertvolle Tipps zum Umgang mit der Situation gibt. Oh Himmel, die Auktion sollte auf keinen Fall verpasst werden! Fix mal nachgeschaut, ob sich das Mitbieten noch lohnt. Huch, und jemand möchte in $SOCIAL_NETWORK der Kontakliste hinzugefügt werden. Ein neuer Gästebucheintrag wartet auf Reaktion, auch der eine oder andere Blog-Artikel wartet auf einen Kommentar. Inzwischen sind mehrere ICQ-Fenster parallel offen, glücklicherweise beherrscht das Programm die Darstellung von Tabs, und ein Kumpel schickt einen Link zu seinen Urlaubsfotos…

Für mein Gefühl unterstützen moderne Systeme nicht mehr bei der Arbeit, sie halten zunehmend davon ab. Eine weniger bequeme Arbeitsumgebung animiert durchaus, konzentrierter bei der eigentlichen Aufgabe zu bleiben – schon weil es unbequem ist, ständig zu wechseln, oder weil die Hardware so manche Spielerei gar nicht erst hergibt. Ein irssi im screen läuft unaufdringlich im Hintergrund, ebenso wie ein mICQ oder ein slrn. Und man kann sich klar definierte Minuten darum kümmern, wird aber sonst nicht davon gestört.

Es ist ein Feldtest mit offenem Ausgang: einige Wochen nichts Buntes. Meine Überlegung war ursprünglich, die Sun Ultra5 wieder in Betrieb zu nehmen (CDE, Ehrensache). Aber im Endeffekt ist es wohl spannender ein System zu nehmen, das ich in der Form noch nie verwendet habe: IRIX. Und zwar auf der O2, die sich seit einigen Wochen dank iRainer in meinem Besitz befindet und die dank Errror nun auch endlich über RAM verfügt – danke ihr beiden, ist tooootal genial!

Wirklich interessant würde es, da muss ich dem Entwickler der Theorie recht geben, mit einem VT220 oder Vergleichbarem. Unbedingt zutrauen würde nicht einmal ich mir das. Alles andere werde ich einmal angehen – und austesten, wie weit ich mich herunterschrauben kann? Würde ein R4xk ausreichen? Oder gar ein m68k? Nun, abwarten. Auf die Art schlage ich jedenfalls mehrere Fliegen mit einer Klappe. Achja, hier noch ein paar Hardware-Specs:

quack 3% hinv
CPU: MIPS R10000 Processor Chip Revision: 2.5
FPU: MIPS R10010 Floating Point Chip Revision: 0.0
1 175 MHZ IP32 Processor
Main memory size: 448 Mbytes
Secondary unified instruction/data cache size: 1 Mbyte on Processor 0
Instruction cache size: 32 Kbytes
Data cache size: 32 Kbytes
FLASH PROM version 4.18
Integral SCSI controller 0: Version ADAPTEC 7880
  Disk drive: unit 2 on SCSI controller 0
  CDROM: unit 4 on SCSI controller 0
Integral SCSI controller 1: Version ADAPTEC 7880
On-board serial ports: tty1
On-board serial ports: tty2
On-board EPP/ECP parallel port
CRM graphics installed
Integral Ethernet: ec0, version 1
Iris Audio Processor: version A3 revision 0
Video: MVP unit 0 version 1.4
 with no AV Card or Camera.
Vice: DX

Übrigens: dieser Artikel wurde auf besagter SGI O2 verfasst!

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