Banges Warten
Und du vertreibst dir die Zeit, du lenkst dich ab.
Und im nächsten Moment bemerkst Du, wie unruhig Du bist, ein wenig unkonzentriert, etwas traurig – dir wird klar, du hast doch wieder daran gedacht. Und wenn du schläfst, dann träumst du davon. Du wirst sie nicht los, die Hoffnung, baust Luftschlösser darauf auf und zerstörst sie selbst wieder, indem du dich auf den Boden der Tatsachen zurückholst.
Und du versuchst dir klarzumachen, dass die ersehnte Antwort keine positive sein muss und zugleich kannst du diesen Gedanken nicht akzeptieren, denn von der Antwort hängt deine weitere Existenz ab. Du brauchst deine Luftschlösser, um dich morgens überhaupt noch zum Aufstehen motivieren zu können, und du klammerst Dich an sie in der bangen Erwartung dessen, dass sie dir schon bald zertrümmert zu Füßen liegen könnten.
Und du willst keine Gewissheit, die wäre ja endgültig; aber du brauchst sie, um aus deinem U-Boot-haften Dasein aufzutauchen, um weitermachen zu können – wie auch immer. Du kannst nicht darüber sprechen, es ist ja alles schon gesagt, du kannst keine neuen Aspekte entdecken, du hast sie gedanklich alle schon hundertfach durchgekaut. Da sitzt du nun, völlig passiv, ausgeliefert, unbeholfen, abhängig von den Wünschen und Entscheidungen anderer.
Du betrachtest deine Liebsten, und dir bleibt nichts als zu hoffen. Und zu warten.
Hintergrundbild: 1200x 800px, Bild genauer anschauen – © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten
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