Ich möchte bloggen! - Teil 5: Bilder im Internet

Diesen Beitrag schrieb ich 8 Jahre und 9 Monate zuvor; die nachfolgenden Ausführungen müssen heute weder genau so nach wie vor funktionieren, noch meiner heutigen Meinung entsprechen. Behalte das beim Lesen (und vor allem: beim Nachmachen!) bitte stets im Hinterkopf.

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Seien wir ehrlich: ein Blog wird erst dann richtig interessant für uns, wenn Bilder zur Verfügung gestellt werden. Bilder, die einen Reisebericht durch visuelle Eindrücke ergänzen, Bilder, die uns Statistiken veranschaulichen, und nicht zuletzt Bilder, die uns den Autor und sein Umfeld etwas näher bringen. Bilder schlagen eine Brücke aus der Anonymität heraus, geben dem Blog ein Gesicht und dem Layout mehr Struktur.

Wo passende Bilder auftreiben?

Wie komfortabel wäre es, sich im Netz einfach zum Artikel passende Bilder zu suchen und zu benutzen. Doch das stellt fast immer eine Urheberrechtsverletzung dar. Am einfachsten ist es, eigene Fotos zu verwenden; an denen besitzt du alle Rechte, sie sind kostenfrei und du musst niemanden um Erlaubnis bitten – zumeist. Du solltest dich jedoch, bevor du loslegst, grundsätzlich mit dem Fotorecht (Urheber-, Marken-, Persönlichkeitsrechte) befassen. Es gibt auch immer wieder diese Sonderfälle, von denen keine Bilder veröffentlicht werden dürfen, zum Beispiel der beleuchtete Eiffelturm bei Nacht (ähnliches galt für den verhüllten Reichstag und Nachtaufnahmen der beleuchteten Völklinger Hütte). Hier stellte diese Lichtinstallation ein Kunstobjekt dar, auf welchem ein Copyright lag.

Auch wenn du in deinem Impressum explizit den Hinweis setzt, dass deine Bilder deine Bilder sind und du alle Rechte daran hältst, hast du keinen Einfluss darauf, was deine Besucher daraus machen. Sie können die Bilder nicht nur sehen, sie können sie auch lokal speichern, manipulieren, in von dir nicht vorhersehbaren und gewünschten Zusammenhängen weiterverwenden. Bei der Auswahl deiner Motive solltest du das im Hinterkopf behalten.

Manchmal ist es schwierig, im eigenen Fundus ein passendes Bild aufzutreiben. Bilderdienste wie iStockPhoto oder Fotolia bieten reichlich Auswahl, sind jedoch nicht kostenfrei – was gerade für kleine Webseiten oft unerschwinglich ist. Einen Mittelweg stellt hier die CC Search dar; sie ist keine eigenständige Suchmaschine, sondern greift über gängige Suchmaschinen Creative Commons-Inhalte ab. Inhalte also, die unter Erfüllung gewisser Rahmenbedingungen kostenfrei verwendet werden dürfen. Wie genau sich diese Rahmenbedingungen gestalten ist für jedes Item einzeln zu prüfen. Vorsicht ist vor allem dann geboten, wenn du Werbung schaltest, mithin also einen „kommerziellen Auftritt“ betreibst.

EXIF-Daten

Bilder im Internet - ein Beispiel Bilder im Internet - ein Beispiel

Keinesfalls ignorieren solltest du beim Einstellen deiner eigenen Bilder, dass Digitalkameras (auch und gerade die in Smartphones) sehr detaillierte Meta-Daten zu jedem Bild im EXIF (Exchangeable Image File Format) speichern: beispielsweise verwendete Kamera und deren Seriennummer, Aufnahmedatum und -uhrzeit, Belichtungsdauer und Blende, ob der Blitz verwendet wurde oder nicht… Heikel wird die Sache spätestens dann, wenn GPS-Daten (Global Positioning System) und/ oder Kommentare hinterlegt werden, denn das lässt Rückschlüsse zu, die du so vielleicht niemals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich hattest machen wollen. Als Beispiel darfst du gerne mein nebenstehendes Urlaubsbild verwenden.

EXIF-Daten lassen sich mit Browser-Erweiterungen auslesen, Apples Preview.app kann es – für alle Betriebssysteme gibt es die verschiedensten Anwendungen. An dieser Stelle ist sogar ein Online-Tool verfügbar: fütterst du den Link zu meinem Urlaubs-Foto ein, so erhältst du mit Latitude/Longitude 27.807167, -15.755167 sehr detaillierte Angaben darüber, wo genau das Bild am 8. April 2011 um 11:11:57 aufgenommen wurde. Diese Zahlen sagen dir nicht viel? Dann rufe dir Google Maps, gib 27.807167,-15.755167 als Suchbegriff ein und du erkennst: ich befand mich auf einem Schiff auf dem Atlantik, an der Küste von Gran Canaria und in der Nähe von Mogán.

Bilder im Internet - EXIF-Daten Bilder im Internet - EXIF-Daten

Jeder kann diese Daten auslesen. Vielleicht bist du der Meinung, vollständig anonym zu bloggen, während du mit deinen Fotos, die immer nur Rückansichten und Detailaufnahmen zeigen, genaue Standorte verrätst. Während du dein Kind online lediglich als „das Kind“ bezeichnest, verrät das Comment-Feld der EXIF-Daten vielleicht Tobias beim Spielen. Vielleicht gibst du nicht nur deine Heim-Koordinaten frei, sondern auch die eures liebsten Spielplatzes, die eurer bevorzugten Eisdiele und die der KiTa. Prüfe das, und zur Sicherheit prüfe es anschließend nochmal. (Die Betroffenen, die ich während meiner Recherche zu diesem Artikel entdeckte, habe ich persönlich angeschrieben. Sicher ist sicher.)

Bilder im Internet - Google Maps Bilder im Internet - Google Maps

Ich nutze die „Save for Web & Devices“-Funktion von Photoshop, um jegliche Metadaten aus den Bildern zu entfernen. Analog funktioniert es mit GIMP, hier können die EXIF-Daten beim Speichern in den „Erweiterten Optionen“ abgewählt werden. Auch der „Windows Explorer“ bietet eine sehr grundsätzliche Version dieser Funktion, hier ist allerdings Vorsicht geboten – da nicht alle Daten entfernt werden, und gerade die, die wehtun, nämlich die GPS-Daten, bleiben unverändert. Nützliche kleine Helferlein:

Bilder im Internet - Photoshop & EXIF Bilder im Internet - Photoshop & EXIF

Ein paar Gedanken zu Dateigrößen

Bilder sollten eine möglichst geringe Dateigröße (in kB) aufweisen, damit auch Besucher, die mit Volumenbeschränkung beziehungsweise geringer Bandbreite (GPRS und ISDN-Leitungen sind auch heute noch weiter verbreitet als man gemeinhin so denkt!) online gehen, Spaß an Betrachten deiner Seite haben. JP(E)G, GIF oder PNG sind Dateiformate, die von jedem Browser angezeigt werden können. Die gängige Auflösung liegt bei 72 Pixeln pro Inch.

Ein Raw-Foto, das ich mit meiner Canon EOS 60D mache, hat 5184 × 3456 Pixel und ± 25 MB (≈ 25.000 kB). Eines, das ich mit dem iPhone 6 mache, hat 3264×2448 Pixel und ± 3 MB (≈ 3.000 kB).

Anhand dieser Zahlen versuche ich zu verdeutlichen, weshalb es so wichtig ist, Originale zu skalieren, um die Dateigröße zu reduzieren und mithin Bandbreite einzusparen. Sollen große Bilder bereitgestellt werden, so ist es sinnvoll, lediglich Vorschaubilder, sogenannte Thumbnails, in den Text einzubinden und das Original nur auf Anforderung des Betrachters, also auf einen Klick hin, zu öffnen.

Animierte GIFs sind tot! (Sie sollten es jedenfalls sein…)

90er-Jahre-Seiten, mit animierten GIFs (siehe unten) und ähnlichem überfrachtet, sind übrigens lange out und verärgern den Betrachter :D

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