Vorweihnachtliches Blabla

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Einmal mehr steuern wir ihn konsequent an, den 24. Dezember, den heiligen Abend, das Fest der Liebe.

Das Marketing wird mit jedem Jahr etwas schrecklicher: würde ich weiterhin versuchen, ausschließlich Lebensmittel zu kaufen, auf denen kein Weihnachtsmann-Konterfei prangt, ich würde gnadenlos verhungern – und das schon im Oktober! Und doch erscheint mir das Ganze in diesem Jahr weniger nervig als sonst, dezenter: keine als Weihnachtsmänner und Engel verkleideten Erstsemester in den Fußgängerzonen, die Prospekt-Spam verteilen, keine Vollsperrungen wegen Coca-Cola-Weihnachts-Truck, sogar die Kaufhaus-Dekorationen waren erträglich. Okay, das Radioprogramm war extrem abstoßend in den letzten Wochen – manchmal hatte ich den Eindruck: noch ein Titel, in dem das Wort „Christmas“ alle zwanzig Sekunden fällt und ich dreh durch.

Die Weihnachtsgeschenke haben mich mehr Zeit und Nerven gekostet als ursprünglich angeplant; das kommt davon, wenn man überwiegend „geistiges und schöpferisches Eigentum“ verschenken will und nicht einfach etwas kauft, das in der Werbung angepriesen wird . Und die Sache mit der „Vorfreude“… Wie definiert sich die eigentlich? Wenn man Stunden und Tage und Wochen mit der Produktion von Weihnachtsgeschenken zubringt und sich derweil die überraschten/ erstaunen/ whatever Gesichter der Beschenkten vorstellt, dann stellt die sich durchaus ein. Sie am Wetter festzumachen empfinde ich als albern – ganz ehrlich, meterhoher Neuschnee würde mich eher zusätzlich stressen – und jedes Jahr aufs Neue „die galaktische Werbetrommel“ und die Lebkucheninvasion dafür verantwortlich zu machen ist unfair – Vorfreude ist, was man selbst draus macht. Niemand wird gezwungen, sich dem Diktat der Werbe-Deppen zu unterwerfen, und es liegt in der eigenen Verantwortung, den Fernseher abzuschalten.

In diesem Sinne – zündet euch ein Kerzchen an und lasst die Welt auch euch vorüberrauschen. Stopft euch mit Spekulatius voll, zieht euch einen Glühwein rein und ärgert euch nicht. Gutes Futter im Kreise der Familie, geschmücktes Bäumchen im Halbdunkel sorgt für ein friedvolles Ambiente und der Weihnachtsengel aus Ton mit dem Teelicht im Bauch für den dringend benötigten Adrenalinschub – wenn er in Flammen aufgeht.

Frohe (Vor-)Weihnachten!

Alle Bilder dieser Seite: © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten
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