Ich bin so traurig

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Es ist albern, natürlich ist es albern – denn was ist schon ein Auto? Eine Karosserie, vier Reifen, Lenkung, Motor. Mehr oder weniger Schnickschnack drumherum – in dem Falle tendenziell eher weniger, denn wir reden von Baujahr 1991. Wir reden von altersbedingten Mängeln, von Materialermüdung und Rost, von Wirtschaftlichkeit und Vernunft.

Ja, es ist albern, denn es ist ja nicht so, dass ich ab jetzt zu Fuß gehen müsste. Ich hab den Nachfolger sogar schon, und er ist größer, er ist viel jünger, er ist wirtschaftlicher. Er hat eine Menge sinnvoller Features (auch einige fragwürdige), und er war ein Schnäppchen. Er war die Entscheidung mit dem Kopf, für jetzt und für die Zukunft.

Aber mein Herz entscheidet sich für das kleine silbergraue Häufchen Elend vor der Tür, das mit der Delle im Dach und den Rostflecken an den hinteren Kotflügeln; das mit dem wunderbaren Laufgeräusch und den bequemen Sitzen, das so einige erfolgreiche Urbex-Touren überhaupt erst möglich machte.

Und so schaue ich auf meinen Silberfisch, der so traurig draußen im Regen steht, und ich weine bitterlich. Vielleicht, weil ich albern bin und irgendwie gestört. Vielleicht aber auch, weil es für mich das Ende einer Ära ist.

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