Tour mit zwei Pennern und noch einem Penner, der absonderlicherweise einen Magic-Leucht-Dildo mit sich führt...
Am Donnerstag war es mal wieder soweit: vier Penner aus sieben Himmelsrichtungen fanden sich zusammen, um das langsam in Dunkelheit versinkende Saarland unsicher zu machen. Treffpunkt war „bei mir an der Firma“, und gemessen daran, dass ich die Koordinaten ¶×Daumen aus Google-Maps kopiert hatte, funktionierte das erstaunlich gut…
Also los: die Strecke zu unserer ersten Wegmarke war nicht weit, und während die anderen sich zu dritt in einen Golf quetschten, machte ich mich in meinem eigenen Auto breit und tuckerte einfach hinterher. Allerdings erwies sich diese erste Location zumindest für mich als Reinfall: absolut vermüllt, stehende Luft, von monströsen Spinnentieren en masse bewohnt (wie die sich in Zeitlupe bewegten! Argh!) und nur über einen Weg erreichbar war, auf den der Begriff Geburtskanal wohl ganz gut passt – eigentlich viel zu eng, um durchzukommen, überraschenderweise geht’s aber doch, wenn auch unter leichten Schmerzen. Hier hielt es mich nicht lange; ich zog es vor, draußen auf die anderen zu warten. Es gesellte sich auch schnell einer zu mir und teilte seinen heißen Tee mit mir.
Als SCHWEjK dann plötzlich vor mir stand dachte ich, ich hätte mich verguckt – hielt er doch etwas in der Hand, was auf den ersten Blick maximal nach ziemlich hell leuchtendem Dildo aussah – gedacht, gesagt. Wurde vom Zwitschernden[tm] natürlich direkt aufgegriffen – der hat auch das Magic zum Namen beigesteuert – und im weiteren Verlauf des Abends als regelmäßig wiederkehrender Droh-Faktor verwendet („Mach mal’n bisschen, sonst bist Du der erste, der das Ding hier ausprobiert!“), als Igitt-Faktor („SCHWEjK, gib mal bitte deine Taschenlampe, mach aber vorher das $IRGENDWAS da ab – wer weiß, wo das schon überall war…“) oder schlicht als Jetzt-nerven-wir-SCHWEjK-Faktor („Hahaha! Ja doch, wir wissen, dass das bloß ein Taschenlampenaufsatz ist – angeblich…“).
Die zweite Location war nicht wesentlich besser als die erste: der Zugang war einfacher, dafür die Decke mehr oder minder einsturzgefährdet. Und noch während wir uns wunderten, warum die Gemeinde diesen Eingang nicht sinnvoll blockiert, waren wir schon wieder auf dem Weg zu den Autos – wir hatten dies hier nicht betreten, das Verhältnis von spektakulär zu gefährlich erschien uns nicht angemessen. Dafür stellten wir fest, dass man auch mit Taschenlampen und einem Roter-Laserstrahl-Irgendwas eine Menge Spaß haben kann – es kommt halt auf die Umstände an :D
Eine kleine Zwischenstation machten wir bei etwas, das aussieht wie eine Aussichtsplattform, die dritte Location war uns dann ein alter Bekannter. Leider lebt hier auch ein alter Bekannter ganz in der Nähe, ein Aussiedler, der von sprayenden und bierflaschenwerfenden Kiddies schon so oft genervt wurde, dass er die Polizei ruft, wenn man sich nur dem Gelände nähert. Es ging das Gerücht, er wohne nicht mehr hier, aber das stimmt nicht – so war diese Station quasi nur ein Kontrollgang.
Die letzte Station dieses Abends entschädigte uns dann für alles, und es wurde recht spät, ehe wir endlich nach Hause kamen (ich denke, ich muss mir das bei Tageslicht noch einmal anschauen). Ich fühlte mich ziemlich fertig, hatte mich den ganzen Tag schon unwohl gefühlt und bin seit Freitag abend ziemlich krank – an dieser Zusammenfassung hier habe ich tatsächlich fünf Tage lang geschrieben :(
Hintergrundbild: Bild genauer anschauen – © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten