Wie heißt das Ding?

Diesen Beitrag schrieb ich 14 Jahre und 5 Monate zuvor; die nachfolgenden Ausführungen müssen heute weder genau so nach wie vor funktionieren, noch meiner heutigen Meinung entsprechen. Behalte das beim Lesen (und vor allem: beim Nachmachen!) bitte stets im Hinterkopf.

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ich hab ja schon so einige Kommentare zu diesem Blog im allgemeinen und zu Artikeln im besonderen erhalten, aber die Aussage „So kryptisch, könnte genausogut ROT13 sein“ war sogar mir neu – so heute einmal einige erklärende Worte, Zusatzinformation, Umgebungsvariablen.

spinning wheel In den vergangenen Wochen durften wir die eingehende Bekanntschaft des „Dingens“ machen; „Dingens“ ist die unprofessionelle Bezeichnung dieses bunten, kugeligen „Bitte warten, ich stürze gleich ab“-Symbols unter MacOS X, von dem keiner so recht weiß, wie es nun eigentlich heißt – Sanduhr-Äquivalent, Spinning wheel/ beach ball/ pizza of death, Spinning wait cursor oder – ganz kreativ – „Rollebällesje“ (bei letzterem bin ich mir hinsichtlich der Schreibweise nicht 100%ig sicher, und mir wurde auch neulich erst erklärt, dass das tatsächlich Saarländisch ist). Gab’s schon unter NeXTSTEP, hat mich da auch schon aufgeregt.

Snow Leopard Finder Weg Snow Leopard Finder Weg

Bei meinen eigenen Rechnern geht das mit dem Update auf Snow Leopard schon los, das seines Zeichens für eine ganz neue Klasse an Fehlern sorgt: im Zusammenspiel mit meinem Netzlaufwerk beispielsweise kommt es immer wieder vor, dass die ganze Kiste schlicht den Dienst verweigert, Relaunch des Finders mündet in kapitalem Absturz desselbigen und bedingt den Reboot der Maschine.

PSCS3LochWirdGeloescht Photoshop CS3: Loch wird gelöscht

Über die letzten Wochen habe ich, oftmals nach offiziellem Feierabend, massenhaft mehr oder minder antikes Bildmaterial aufgehübscht – abfotografierte Fotografien, eingescannte Landkarten, Portraitaufnahmen, teilweise fleckig, teilweise verblasst, fast immer im verkehrten Bildformat, teilweise zerrissen und streckenweise nahezu unkenntlich. Die Masse der Seiteneffekte, wenn man Bilddateien > 1GB auf einem PowerBook (mit extern angeschlossenem 24”er natürlich) bearbeitet, ist hoch – und doch harmlos im Vergleich zu dem, was die Kollegen mit Cinema4D, After Effects & Co. erleben durften.

PSCS3Europa1899Smiley Spinning Wheel Photoshop CS3 und der Smiley in der Landkarte

Irgendwann nimmt der Wahnsinn überhand – man fängt an, Smileys in Landkarten zu malen, nur weil die Ortsmarken wie Augen aussehen, man entwickelt wüste Ideen, was man wohin retuschieren oder wann man im Film lediglich die Textzeile „.oO( Kopfkino! )“ einblenden könnte; während der Kollege seinen 32GB-MacPro rendern lässt, wird auf dem PowerBook das Netzlaufwerk unresponsive, und während man den Filmtext zum zweitausendsten Male hören muss, entwickelt man echte Aversionen gegen das „Horrrrrnwerrrrk“, den „Fußbrei“ (fausse-braye) und die „Ohrrrenbastionen“ (bastion à orillons).

Berlin Nacht Berlin bei Nacht

Aber trotz der Parallelen von Mojito zu Lümetten (Lünetten) und „Saaralgen“ (in Anlehung an Saar Alben), der Textpassagen, die wir mühelos auswendig aufsagen konnten, trotz Selbstkritik und einer gewissen Portion Lampenfieber war die Präsentation der Arbeit in Berlin das, was man wohl als „vollen Erfolg“ bezeichnen kann.

Überhaupt, Berlin: Starbucks an jeder Ecke, „Botox-to-go“-Läden (!), Dreharbeiten am Kurfürstendamm, Berliner Currywürstchen, Berliner Weiße; der Strohhalm, der sich von extern in mein Cocktailglas schiebt, U-Bahn fahren, sich überall durch den eigenen Slang als „Ausländer“ outen; plötzlich wieder zu Hause in einem 300-Einwohner-Kaff zu sein, fühlte sich am ersten Tag sehr fremd an…

Alle Bilder dieser Seite: © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten
Hintergrundbild: Bild genauer anschauen – © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten

Eure Gedanken zu „Wie heißt das Ding?“

Ich freue mich über jeden Kommentar, es sei denn, er ist blöd. Deshalb behalte ich mir auch vor, die richtig blöden kurzerhand wieder zu löschen. Die Kommentarfunktion ist über GitHub realisiert, weshalb ihr euch zunächst dort einloggen und „utterances“ bestätigen müsst. Die Kommentare selbst werden im Issue-Tracker und mit dem Label „✨💬✨ comment“ erfasst – jeder Blogartikel ist ein eigenes Issue. Über GitHub könnt ihr eure Kommentare somit jederzeit bearbeiten oder löschen.