Zimtschnecken

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Um das Jahr 2000 herum lebte ich allein in einer schnuckeligen 60qm-Dachgeschoss-Wohnung; Küche und Bad waren zweckmäßig klein, und das Mobiliar hatte ich dem angepasst – so auch meinen Herd, ein freistehendes, aber unüblich schmales Gerät mit vier Kochplatten. So viele Jahre hat er mir treue Dienste geleistet, auch dann noch, als aus „wir“ schließlich „uns“ wurde und aus einer Person schlussendlich vier.

Die Entscheidung für einen energieeffizienteren Herd, ein Einbaugerät mit deutlich mehr Fassungsvermögen und separatem Induktions-Kochfeld, war nun aber überfällig – und genau richtig. Seither kochen und backen die Kinder und ich wie die Blöden, und es macht uns riesigen Spaß. Wir verwenden gerne die kleinen Backformen, backen also üblicherweise halbe Rezepte – für vier Personen ist das prima, jeder bekommt etwas ab, ohne dass man die gesamte Ernährung auf Kuchen umstellen muss. Heute hinterlassen wir euch unser Lieblings-Zimtschnecken-Rezept, „Schneckenhäuser“, wie K2 sie nennt, und vielleicht bekommt ihr ja nun Appetit? Es ergibt etwa 12 leckere Zimtschnecken.

Der Teig

  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 350g Mehl (ich nehme gerne T550)
  • 150g feine Speisestärke
  • 80g Zucker
  • ½TL Salz
  • ½TL Kardamom, gemahlen
  • 250ml Milch
  • 100g Butter
  • 1 Ei

Zimtschnecken Ich bin relativ schmerzfrei: die trockenen Zutaten fliegen alle in eine Schüssel, werden bei Bedarf einmal durchgesiebt. Die Milch, die ohnehin leicht erwärmt werden muss, landet zusammen mit der Butter in einem kleinen Topf. Sobald die Butter weitestgehend geschmolzen ist, wird die Mischung in die Mehlschüssel geschüttet und mit dem Mixer ordentlich bearbeitet. Irgendwann kommt der Punkt, an dem das Ganze zu trocken wirkt – dann darf das Ei mitspielen, wird ebenfalls kräftig eingerührt. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort etwa 50 Minuten gehen lassen (Raumtemperatur von 20°C funktioniert hier prima).

Die Füllung

  • 75g Marzipanrohmasse
  • 75g Butter
  • 75g Zucker
  • 2-3 EL Paniermehl
  • 1 TL Zimtpulver
  • etwas (1-2 EL) lauwarmes Wasser

Die Butter zergehen lassen und zusammen mit den übrigen Zutaten vermengen (die Kinder lieben es, neigen aber zu exzessivem Naschen). Ist die Masse zu fest, kann mit einer kleinen Menge Wasser nachgeholfen werden.

Die Schneckenhäuser

Zimtschnecken Pt. II Auf der bemehlten Arbeitsfläche den Teig ordentlich durchkneten und ungefähr rechteckig ausrollen – ich stehe da auf „möglichst dünn“, aber das sei jedem selbst überlassen. Dann die Füllung möglichst gleichmäßig darauf verteilen und den Teig zusammenrollen. Die Teigränder können mit etwas Wasser bestrichen werden, dann kleben sie besser zusammen. Nun die Rolle mit einem scharfen Messer in etwa 2-3cm breite Stücke schneiden; die einzelnen Stücke flach auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech packen, und nicht zu eng – sie wollen jetzt mit einem Küchenhandtuch bedeckt weitere 20min aufgehen. Jetzt den Backofen vorheizen – auf volle 250°C Unter-/Oberhitze.

  • 1 Ei
  • 1-2 EL Milch
  • eine fette Prise Salz
  • Hagelzucker

Die Schneckenhäuser mit der Ei-Milch-Salz-Mischung einpinseln, gerne auch die Ränder, und mit etwas Hagelzucker bestreuen. Anschließend werden sie gebacken – wie lange, das hängt auch von euren persönlichen Vorlieben ab, ich beispielsweise mag Hefegebäck am liebsten sehr hell. 10 bis maximal 15 Minuten Backzeit sind ausreichend.

Einige Anmerkungen

Zimtschnecken Pt. III

  1. Die Trockenhefe kann auch durch einen Würfel Frischhefe ersetzt werden – die habe ich allerdings seltener im Haus.
  2. Die Butter kann auch durch Margarine ersetzt werden; aber mit Butter schmeckt es eindeutig besser!
  3. Auf das Ei im Teig sollte nicht verzichtet werden; es macht im Gesamtergebnis einen überraschend großen Unterschied.

Und nun viel Spaß beim Backen und ein schönes Wochenende! Ich hätte euch gerne noch ein Bild der fertigen Werke gezeigt, aber gestern war das Licht so mies, und heute waren sie irgendwie… verschwunden. Einfach weg! ;-)

Alle Bilder dieser Seite: © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten
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